Oberösterreichischer Holzbaupreis
Auszeichnung in der Kategorie - Wohnbauten
Das Haus für zwei Familien – der Vater bewohnt eine Hälfte, der Sohn mit seiner Familie die andere - spielt elegant mit den Gegensätzen von Einheitlichkeit und Differenzierung der beiden Teile. Es wirkt gekonnt wie aus einem Stück Holz heraus modelliert, die skulpturale Ausformung wird von den adäquat in die matte Holzoberfläche eingesetzten Fensteröffnungen unterstrichen. Der horizontal gegliederten Fassade aus Lärchenbrettern folgt eine materialgerechte technische Umsetzung von Wand- und Dachaufbauten, wofür der Zugang des Bauherren, der früher als Zimmerer gearbeitet hat, sicher unterstützend wirkte.
Das Gebäude liegt stimmig zwischen Hang und Obstgarten, vom Mondsee durch die Uferstrasse getrennt, es reagiert auf diesen besonderen Ort und die kontrastreichen Blickbeziehungen mit See, Berg und Wald. Terrassen nehmen diese Bezüge auf und nutzen die unterschiedlichen Qualitäten der Freiräume. Sie sind von Blicken der Nachbarschaft ebenso wie voneinander abgeschirmt und ziehen sich als intime Orte des Dialoges mit der Natur zurück.
Eine angenehm ruhige Form birgt eine räumlich interessante und kluge Grundrisskonzeption, welche eine sehr logische Nutzung des gesamten Gebäudes zulässt. Zwei getrennte Wohnungen, verbunden durch einen weiteren Raum in der Mitte, der bei Bedarf einer der beiden Wohnungen zugeschaltet werden kann, ermöglichen ganz einfach künftige Veränderungen der Raumansprüche. Die Erscheinung ist dabei aber spürbar zu einem harmonischen, stimmigen Ganzen zusammengewachsen. Der Eingang zu den beiden Wohneinheiten wird von einem großzügigen Laubengang definiert.
Alles in allem ein Gebäude, so lapidar und vernünftig wie das Wesen des konstruktiven Holzbaues selbst, geschickt zu einem sinnlichen Haus in sinnlicher Umgebung komponiert.
(Jurytext Oberösterreichischer Holzbaupreis 2009)